Dee Sau moss zom Waetz
Den Nachwuchs im Schweinestall nennt man im Schlitzerland ganz zärtlich Freggel. Soll es im Frühjahr Freggel geben, muss die Sau im alten Jahr zum Watz, wie man den Eber bei uns nennt. Ob es dabei so zärtlich zugeht, ist fraglich. Die Sau, von der uns Boeste Uhl erzählt, hat da aber ihre eigene Ansicht.
Dee Sau moss zom Waetz
Ulrich Wahl
Wer möchte, kann den Text hier noch mal auf Hochdeutsch nachlesen.
De Engergrenger Heinerich
So manch ein Schlitzerländer hat im Laufe der Jahre seinen Dialekt aufgegeben, sei es, weil er ins „hochdeutsche Ausland“ umgezogen ist, sei es, weil er von Kollegen oder Bekannten schräg angesehen wurde, wenn er nach einem Kneipchen oder einem Kolder gefragt hat. Schade eigentlich.
Dem „Heinerich“ aus dem Untergrund ging es sicher beim Militär in Gießen ähnlich: In den ersten Wochen ist er womöglich wegen seines Dorfdialekts sogar gehänselt worden. Kein Wunder, dass er sich schnell die hochdeutsche Aussprache antrainiert hat. Dass er damit allerdings über das Ziel hinausgeschossen ist, zeigt uns Hans Steinacker in seinem Gedicht.
De Engergrenger Heinerich
Text: Hans Steinacker/ gesprochen von Reinhold Horn
Aus: So Liet senn mir im Schlitzerlaand - Lieder und Mundart aus dem Schlitzerland. 1999
Ess elleschieser Gännsje
Wer einmal eine Herde Gänse aus nächster Nähe gesehen und vor allem gehört hat, der weiß: Zwischen Flügelschlagen und Geschnatter geht es manchmal ganz schön hoch her. Manch einer wird sich da schon gefragt haben, worüber das Federvieh sich wohl wieder aufregt. Kumpe Fritz hat anlässlich so einer sommerlichen Gänseversammlung mal genauer hingehört. Wenn man seinem Bericht glauben kann, kommt man unweigerlich zu dem Schluss: Gänse sind auch nur Menschen!
Ess elleschieser Gänsje
Fritz Kumpf
Aus: Fritz Kumpf: Heiteres und Besinnliches aus dem Schlitzerland, Schlitz. 2000