Von Brunnen, der Linde und dem Lindwurm
Wer die Fraurombacher Dorfstraße entlanggeht, dem fällt direkt gegenüber von Buisch ahlem Huss die stattliche Linde auf. Unter dieser alten Tanzlinde findet jedes Jahr im August das traditionelle Lindenfest statt, das viele Besucher anzieht. Manchmal gibt es sogar ganz ungewöhnlichen Besuch. Doch dazu später mehr...
Der Baum selbst ist im Jahr 1922 gepflanzt worden, sein alter gemauerter Unterbau trägt jedoch die Jahreszahl 1713. Denn an dieser Stelle am Dorfmittelpunkt stand auch vorher schon eine Linde, um die sich die Jugend früher zu Musik und Tanz versammelte.
Um die Linde und das Backhaus herum wird aber nicht nur einmal, sondern sogar zweimal im Jahr gefeiert: Während im August die Freiwillige Feuerwehr das Lindenfest veranstaltet, lädt am ersten Mai der Fraurombacher Schützenverein Wanderer, Radfahrer und andere Besucher zum Brunnenfest ein.
Der alte Dorfbrunnen, der sich schräg gegenüber der Linde befindet, ist schon etwas ganz Besonderes. Wenn man die Quelle sehen will, muss man von der Dorfstraße aus zunächst einige Stufen hinabgehen. Innerhalb einer Mauereinfassung findet man dann den eigentlichen Brunnen, der von einem massigen Gewölbestein überdacht ist. Der Stein wiederum trägt die Jahreszahl 1694.
Doch der alte Brunnen zieht nicht nur am ersten Mai Besucher an. Ein sehr ungewöhnlicher Gast aus Schlotzau, auf der anderen Seite des Eichbergs, kommt der Sage zufolge ab und zu in Fraurombach vorbei. Die Rede ist von einem Lindwurm, der dort am Waldrand in einem ausgetrockneten Sumpfloch wohnt. Diese Lindwurmkaute soll eine unterirdische Verbindung zum Fraurombacher Brunnen haben. Dass das Tier eine geheime Abkürzung nach Fraurombach hat, ist jedoch kein Grund zur Sorge. Wie das bei Lindwürmern so üblich ist, liebt er es zwar, den Leuten den Rahm von der Milch zu schlecken. Aber das macht er der Sage nach am liebsten zuhause, in Schlotzau.